Hermes & Aphrodite - Gregor Zootzky
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Sascha wird bis zum Teeniealter von allen als Mädchen wahrgenommen. Doch unter Gleichaltrigen wird bereits getuschelt, weil Sascha kein „typisches“ Mädchen ist. Irgendwann stellt Sascha fest, dass Sascha mehr als ein Mädchen ist und vertraut sich der Mutter an. Nachdem die Familie beim Arzt war, wird Intergeschlechtlichkeit festgestellt.
Intergeschlechtlichkeit bezieht sich auf eine „uneindeutige“ biologische Zuordnung in ein binäres Geschlechtersystem, also männlich oder weiblich. Dabei kann es sich auf die inneren und äußeren Geschlechtsteile oder Körpermerkmale, Hormone oder Chromosomensätze beziehen. Es kann von Geburt an oder, wie bei Sascha, erst im Laufe der Zeit sichtbar werden.
Der Arzt im Kurzfilm empfiehlt eine Hormonbehandlung und geschlechtsangleichende Operation , sodass Sascha körperlich zu einer biologischen Frau werden kann. Auch Saschas Mutter fürchtet um ihre Wunschvorstellung, dass Sascha ein „normales“ heteronormatives Leben mit Kindern in der Zukunft führt. Alles wird zu viel und Sascha haut ab. Versunken in einer mystischen Welt mit Schaman*innen, griechischen Sagen des Hermaphroditos und zauberhafter Natur, findet Sascha hier Frieden mit sich selbst und auch den Eltern – und zwar so, wie Sascha nun mal ist.
Triggerwarnung: Die Schilderung der hier dargestellten Erfahrungen mit Intergeschlechlichkeit können retraumatisierend sein.
Der Animationsfilm verwendet keine Audiosprache.
Intergeschlechtlichkeit wird oft auch „Intersexualität“ genannt. Allerdings wird Intersexualität meist als medizinischer Begriff verwendet, der diese fälschlicherweise als „Störung“ der binären biologischen Geschlechterzuordnung sieht. Zudem kann der Wortteil „Sexualität“ verwirren, da intergeschlechtliche (oder inter*) Personen sich sowohl mit jeder Sexualität als auch auch jedem Gender identifizieren können.
Es gibt außerdem weitere Informationen zum Thema der Intergeschlechtlichkeit, Bilderausschnitte, Texte zur Entstehungsgeschichte des Films und ein begleitendes Essay auf Englisch auf dieser Website.
Der Kurzfilm sollte nur mit entsprechenden Hinweisen (Triggerwarnungen siehe oben) gezeigt werden.
Im Film werden binäre Geschlechterstereotype thematisiert und dabei auch wiederholt. Die Hauptfigur ist zeitweise in einer für die Hauptfigur bedrückenden Situation. Die Stereotype sowie das Gefühl von Ohnmacht werden jedoch überwunden. Der Film sollte dafür jedoch in voller Länger geschaut und mit weiterem Material begleitet werden. Der Film kann ferner zu den Themen Cis-Heteronormativität, das binäre Geschlechtersystem, Stereotype, gendersensible Pädagogik, Outing und mentaler Gesundheit herangezogen werden.