Schwangerschaftsabbruch: Ein Tabu und seine Folgen

Jede vierte Person mit Uterus hat schon mal einen Schwangerschaftsabbruch gehabt. Doch wieso ist dieses Thema so stigmatisiert? In diesem Podcast kommen verschiedene Stimmen zu Wort, die repräsentativ für entgegengesetzte Positionen stehen. Außerdem geht der Blick auch in andere europäische Länder.

Die Annahme, dass eine Medizinstudentin aufgeklärter sein sollte als andere Menschen, trügt. Der Schwangerschaftsabbruch wird nämlich im Medizinstudium kaum aufgegriffen, praktisch-medizinisch noch seltener. Deutschlandweit bieten nur 1200 Praxen/Kliniken Schwangerschaftsabbrüche an. Die praktizierenden Ärzt*innen gehören einer älteren Generation an. Vielen von ihnen wurden in der DDR ausgebildet, in der der Schwangerschaftsabbruch ein selbstverständlicher Inhalt der Frauenheilkunde war. Zusätzlich belagern Lebenschützer*innen praktizierende Praxen/Kliniken, wie ein Arzt berichtet. Welche Unterschiede gibt es unter den Lebensschützer*innen? Welche Rolle hat Religion dabei? Einer der zwei bekanntesten Lebensschützer Deutschlands kommt ebenso zu Wort, der es sich zum „Hobby“ gemacht hat, laut §219a Praxen/Kliniken anzuzeigen, die bis Februar 2019 angaben, Schwangerschaftsabbrüche vorzunehmen. Durch die Arbeit von Gynäkolog*innen und Aktivist*innen ist es aber seit der Gesetzesänderung des §219a nun möglich, dieses Angebot an sich zu veröffentlichen, dennoch aber keine weiteren Informationen zu Methoden etc. anzugeben. Und wieso wird §219a eigentlich so oft als „Naziparagraph“ beschrieben? 

 

 

Bemerkungen

Triggerwarnung: Die Schilderung der hier dargestellten Abtreibungs-Erfahrungen können retraumatisierend sein. 

Es sollte immer beachtet werden, dass auch Personen mit funktionierender Gebärmutter schwanger werden können, die keine Cis-Frauen sind (z. B. Transpersonen, Interpersonen oder nicht-binäre Personen). 

Der Podcast ist auch in Textform bzw. als PDF verfügbar. Weitere Informationen gibt es im Artikel zum Podcast.

Didaktische Hinweise

Der Film sollte mit entsprechenden Hinweisen (Triggerwarnungen siehe oben) gezeigt werden. 

Der Podcast kann als Einführung zum Thema Schwangerschaftabbruch dienen, die vor allem die gesellschaftliche Stigmatisierung und die verschiedenen Positionierungen aus ethischen, religiösen und selbstbestimmten Perspektiven beleuchtet.