HERstory (2/4): Angriffslust - Frauen und Krieg

In der Geschichte des Krieges spielen Frauen eine untergeordnete Rolle. Sie werden nicht als Kämpferinnen und Heldinnen wahrgenommen. Frauen sind die Trauernden, die die Innenstädte von Trümmern befreien, die die primären Opfer von Krieg sind. Wie würden die Erzählungen von Kriegen aussehen, wenn man Frauen fragen würde? Männer und Waffen sind allgegenwärtig, aber wie und wo haben Frauen gekämpft? Wie werden kämpfende Frauen in Medien dargestellt? Erst im Jahr 2000 durften Frauen in der Bundeswehr mit der Waffe arbeiten. Frauen waren im Kosovo, in Mali und in Aufghanistan. Aber wie erzählen sie von den Kriegen? In der Dokumentation kommen Frauen zu Wort und erzählen von ihren Einsätzen von der Bundeswehr in Afghanistan, von der roten Armee im zweiten Weltkrieg und von sexualisierter Gewalt während des Völkermords in Ruanda.

Bemerkungen

Geschichte wird von und über Männer erzählt. Die vierteilige Dokumentationsreihe HERstory zeigt, dass diese Betrachtung die Hälfte der Bevölkerung und damit auch die Hälfte der Geschichte außer Acht lässt. Die einzelnen Dokumentationen haben verschiedene Schwerpunkte.

Hier finden Sie die Einträge in der Gender-Mediathek zu den anderen Episoden:

HERstory (1/4): Lebensgefahr - Frauen und Medizin

HERstory (3/4): Wendeman(n)över - Frauen und der Mauerfall

HERstory (4/4): Frauenwunder - Frauen und das Wirtschaftswunder

 

Didaktische Hinweise

Die Dokumentationsreihe zeigt, wie verzerrt Geschichte erzählt wird und dass Frauen und die Perspektiven von Frauen nicht beachtet werden. Sie eignet sich daher dafür, ein umfassenderes Bild von Geschichte zu entwickeln und zu zeigen, wie gesellschaftliche Machtverhältnisse Geschichtserzählung beeinflussen. Den Dokumentationen liegt ein binäres Geschlechtersystem zugrunde bzw. andere Geschlechter als Männer und Frauen werden nicht erwähnt. Um alle Perspektiven zu berücksichtigen, müsste das im pädagogischen Kontext eingeordnet werden.

Contentwarnung: Die Frauen berichten von sexualisierter Gewalt und Gewalterfahrungen während Kriegen. Das kann (re)traumatisierend wirken.