Deutschrap – erfolgreich gegen Diskriminierung? | RESPEKT Demokratie

Ist Rap eine Waffe gegen Diskriminierung? Was Musik für verschiedene BIPOC bedeutet und welche Möglichkeiten Rap-Musik bietet, rassistische, sexistische und anderen Formen der Diskriminierung zu bekämpfen, möchte der Journalist Malcolm Ohanwe in dieser Folge des ARD-Formats RESPEKT herausfinden. Bevor er als Journalist gegen Diskriminierung anfing zu kämpfen, wollte er ursprünglich selbst Deutschrapper werden. Er sprach mit vier Raper*innen: Dem Münchner Rapper Xay, dessen Eltern Uiguren sind, das ist eine muslimische Minderheit in China. Von ihm erfährt Malcolm, wie ihm die Musik zu einer neuen Identität verhalf. Der Schwarzen Berliner Rapperin Aisha Vibes, die bereits mit über eine Millionen Aufrufen ihrer Videos etabliert ist. Sie erzählt davon, wie es ist, gleich zwei Minderheiten anzugehören: Als Frau im Rap und als Schwarze in Deutschland. Der queerfeministische Kurdin Ebow, die ähnliche Erfahrungen gemacht hat und ebenfalls mit Rap ihre Erfahrungen verarbeiten und Diskriminierung bekämpfen möchte. Und mit dem Bonner Sugar MMFK, der in Deutschland geboren und zur Schule gegangen ist. Seine Eltern waren kurz vor seine Geburt aus Angola nach Deutschland geflohen. Er hat Deutschland nie verlassen. Nun droht ihm die Abschiebung.

Malcolms Fazit der Recherche lautet: „Rap hilft der Demokratie, weil wir gezwungen sind uns mit anderen Lebenswelten zu beschäftigen.“

Bemerkungen

Die Redaktion fasst folgende Key Facts über Rap zusammen (weitergehende Informationen zum Thema hier):

  • "Deutschrap hat laut Umsatzzahlen und Klicks eine wesentlich höhere Bedeutung, als es der Bekanntheitsgrad in Radio und Fernsehen vermuten lässt."
  • "Im Deutschrap werden häufig Inhalte transportiert, mit denen sich sozial benachteiligte Jugendliche identifizieren können."
  • "Für viele Rapper*innen ist Deutschrap eine Möglichkeit, sich gegen Diskriminierung, Rassismus, Sexismus, Homophobie einzusetzen und ihren Ansichten Gehör zu verschaffen."

RESPEKT ist ein multimediales Format der ARD, das in Reportagen und Erklärvideos Vorurteile und Klischees zu Themen wie Fremdenfeindlichkeit, Homophobie oder Sexismus hinterfraggt und Menschen, die sich für Weltoffenheit und Toleranz einsetzen, zeigen.

Didaktische Hinweise

Die Musikbranche ist stark männlich und weiß dominiert. Im Rap und Hip Hop sind auch Schwarze und POC vertreten, jedoch meist nur Männer. Wie sieht es mit Schwarzen und Frauen* of Color aus? Diese Podcast-Episode reiht sich ein in den Diskurs um Repräsentation und intersektionale Perspektiven in der Musikindustrie in Deutschland. Ein Vergleich zwischen Film, Fernsehen und Musik kann die ungleichen Verhältnisse und die rassistischen Strukturen der Kulturbetriebe deutlich machen.