Geschichte einer Verfolgung - Der "Schwulenparagraph" | dokus und reportagen - Hessischer Rundfunk

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Dokumentation

Geschichte einer Verfolgung - Der "Schwulenparagraph"

Man nannte sie "die 175er". Verhaftet wurden diese Männer schon mal direkt beim Liebesspiel, nicht selten am Arbeitsplatz, oder die Polizei holte sie von zu Hause ab. Ein paar Stunden später saßen sie oft schon in Haft, die Kündigung vom Arbeitgeber ließ meist nicht lange auf sich warten. Ihr begangenes Verbrechen: einvernehmlicher Sex unter erwachsenen Männern. Damit verstießen sie gegen den Paragrafen 175.

 

Bemerkungen

In diesem Beitrag werden persönliche Berichte zu sehr gewaltvollen Situationen widergegeben. Dies kann für Betroffene von queer- und homofeindlicher Gewalt retraumatisierend sein.

 

Didaktische Hinweise

Neben der Homofeindlichkeit, kann anhand dieser Dokumentation gut das Rechtswesen und die Einstellung und Übernahme von problematischen Gesetzestexten aus vorherigen Systemen thematisiert werden. Der §175 wurde während des deutschen Nationalsozialismus verschärft und danach weitergetragen. Erst 1969 wurde der Paragraph in der BRD abgeändert und dann 1994 erst endgültig gestrichen. Es wird deutlich, dass selbst in vermeintlich demokratischen und fortschrittlichen staatlichen Systemen, Homofeindlichkeit gedeihen kann und der Schutz von vermeintlichen Minderheiten nicht einfach gewährleistet ist, sondern erkämpft werden muss.

 

Mehr Informationen zu §175 finden Sie hier.