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Direkt auf YouTube ansehenFemizide in der Türkei – Proteste für den Schutz der Frauen in Istanbul
"Es ist genug – wir wollen nicht sterben," ruft die Frauenrechtlerin Fidan Ataselim an einem Juli-Abend in Istanbul bei einem feministischen Protest. Für Frauen und LGBTIQ-Personen in der Türkei steht viel auf dem Spiel, denn die konservative Regierungspartei AKP will aus der Istanbul-Konvention, ein internationales Abkommen für Gleichberechtigung und den Schutz von Gewaltbetroffenen, austreten. Als Grund dafür sehen vor allem die islamistischen Hardliner in der Partei, dass die Konvention das gottgegebene Verhältnis zwischen Mann und Frau gefährde und zu dem Homosexualität normalisiere. Als erstes Land überhaupt hatte 2012 die Türkei das Abkommen des Europarats ratifiziert. Seitdem hat sich die Zahl der Frauenmorde pro Jahr mehr als verdoppelt: 474 waren es im vergangenen Jahr. Dazu erschüttert der Mord an Pinar Gültekin die Türkei. Die 27-Jährige wurde von ihrem Freund gewürgt, ins Feuer gestoßen. Später hat er die Leiche in einer Tonne mit Beton übergossen. Die Frauen in der Türkei sind es Leid und fordern laut: „Wir wollen jetzt leben und über Glücksichsein reden…und nicht mehr sterben!“