Männlichkeiten
„Wann ist der Mann ein Mann?“ sang in den 1980er Jahren des letzten Jahrhunderts der Sänger Herbert Grönemeyer. Der Kampf der Frauenbewegung(en) um Gleichstellung und Überwindung patriarchaler Strukturen hatte auch in der männerdominierten Popkultur Niederschlag gefunden und bewegte vor allem Mittelschichtsmänner. Eine wirkmächtige, gleichstellungsorientierte und größere Männerbewegung ist damals zwar nicht entstanden. Aber es entstanden zahlreiche Initiativen, die die Grundlagen für antisexistische und antipatriarchale Jungen- und Männerarbeit legten.
Nach vielen Jahren feministischer und geschlechterpolitischer Kämpfe und dem Bemühen, traditionelle Geschlechterstereotype, einengende Geschlechtszuschreibungen und männerdominierte Strukturen zu überwinden, ist die Frage, was Männlichkeit und Mannsein bedeutet, heute aktueller denn je. Mit ihr verknüpft sich auf geschlechterpolitisch progressiver Seite der Wunsch, vielfältige geschlechtliche Identitäten und Lebensweisen möglich und letztlich Männlichkeit, Weiblichkeit und Geschlecht als Kategorien überflüssig zu machen. Die Kehrseite ist, dass Rechtsextreme fordern, dass wir „wahre Männlichkeit“ wiederentdecken müssten. In der politischen Auseinandersetzung wird von neu-rechten Akteur*innen eine Politik der Ausgrenzung und Abwertung aller Personen und Gruppen forciert, die nicht dem traditionellen, biologistisch unterlegten Männlichkeitsbild entsprechen.
Die Gender-Mediathek enthält eine Reihe von Medien, die aus verschiedenen Kontexten und Perspektiven einen (kritischen) Blick auf diese Debatten, auf Männlichkeitsbilder, Lebensrealitäten und die Praxis der emanzipatorischen Arbeit mit Jungen* und Männern* werfen.
Mannsein heute: Männlichkeiten im Umbruch?!
Nichts ohne ‚das Andere‘
Männlichkeit: Was ist das? Und vor allem: Was bedeutet das für unseren Alltag und welche Konsequenzen sollten wir daraus ziehen? Artikel vom 08. November 2021 von Larissa Schober.