Mein Schwuler Freund [Ganzer Film] - Schloßmacher

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Mein Schwuler Freund

Der Film zeigt Toni auf seinem Weg zum Outing. Der Teenager weiß, dass er schwul ist. Er ist aber verunsichert, wie und wann er sich outen soll. Ausgerechnet jetzt wird im Unterricht das Thema sexuelle Vielfalt behandelt. Es zeigt deutlich, wie die Mitschüler*innen verschiedene Fragen und auch Positionen zur Homosexualität haben. Die meisten zeigen sich eindeutig als Verbündete, doch ein Mitschüler stellt sich dagegen. Außerdem hat eine Freundin Gefühle für Toni entwickelt und sein ablehnendes Verhalten erzeugt Aufmerksamkeit bei der Clique. Wird Toni es ihnen sagen? Und werden seine Eltern davon erfahren? Wie entwickelt sich die Spannung zwischen dem Mitschüler und Toni?

Bemerkungen

Triggerwarnung: Die Schilderung der hier dargestellten Homophobie- und Mobbing-Erfahrungen sowie diskriminierenden Fremdbezeichnungen (Rasissmus, Homophobie) können retraumatisierend sein. 

 

Didaktische Hinweise

Der Film sollte nur mit entsprechenden Hinweisen (Triggerwarnungen siehe oben) gezeigt werden.

Die rassistischen und homophoben Fremdbezeichnungen „Kanake“ oder „Tunte“ können im Kontext einer Selbstbezeichnung oder in Safer Spaces einen empowernden Charakter haben. Sie sollten aber nur von Betroffenen verwendet werden.

Wie das Lehrpersonal im Film deutlich macht, ist Homosexualität in Deutschland relativ gesellschaftsfähig geworden, u. a. durch verbesserte Gesetzesgebung. Hierbei sollten dennoch regionale Unterschiede und vor allem die gesellschaftliche Toleranz betrachtet werden, die von politischen Momentaufnahmen als auch der Diversität innerhalb der Homosexualitäten abhängig ist. Auch das Thema der Mehrfachdiskriminierung (Sexualität, Rassifizierung, Religion) wird im Film angesprochen: Das Konzept der Intersektionalität sollte deshalb mitgedacht werden. Am Beispiel im Film wird Rassismus und Homophobie im Zusammenspiel verwendet. Auch der Umgang mit Homosexualität in anderen Ländern wie der Türkei sollte differenziert diskutiert werden, da nicht das Bild reproduziert werden sollte, dass Länder des Globalen Nordens wie Deutschland bzw. weiße Mehrheitsgesellschaften „fortgeschrittener“ sind als orientalisierte (≠ „orientalische“) Länder.

Der Film zeigt auch die Thematik der Safer Spaces: Toni geht zu anyways, da er sich dort mit anderen queeren Menschen austauschen kann. Im Klassenraum kann das befreundete heterosexuelle Pärchen offen ihre Zuneigung zueinander zeigen ohne Diskriminierungen zu erfahren. Dies zeigt, dass Homosexualität trotz der Toleranz in Deutschland nach wie vor nicht offen in der Mehrheitsgesellschaft ausgelebt werden kann.

Auch der Akt des Coming-Outs wird im Film deutlich behandelt: Es zeigt, wie schlimm es sein kann, von außen durch andere geoutet zu werden, statt selbstbestimmt sich selbst zu outen.

Weiterhin zeigt der Film wie Allyship (das Verbündetendasein) im privaten freundschaftlichen und öffentlichen Kreis (in der Schule) positiv funktionieren kann.

Bei der Thematisierung von Homosexualität, insbesondere zwischen Männern, im Biologieunterricht sollte bei Bezügen zu Homosexualität bei Tieren darauf geachtet werden, dass das Stereotyp eines schwulen „tierischen“ Sextriebs nicht reproduziert wird.