Mosene/Schmidt: Digitale Gewalt, ungerechte Algorithmen
Feminismus und Digitalisierung gehören zusammen. Mit dieser Überzeugung machen Francesca Mosene und Katharina Schmidt Netzpolitik. Beim Zündfunk Netzkongress 2018 unter dem Motto „Cashtag“ und der Frage, was uns das Netz wirklich kostet, waren die beiden für netzforma* e.V. - Verein für feministische Netzpolitik dabei.
Im Backstage Talk sprach Franziska Storz darüber mit Netzexpert*innen wie Katharina Mosene und Francesca Schmidt. Sie kämpfen gegen zunehmende Überwachung und ausufernde digitale Gewalt, die sich für bereits marginalisierte Gruppen online noch einmal besonders verstärken. Diskriminierungsstrukturen übertragen sich oft unreflektiert ins Digitale, z.B. bei der Entwicklung von künstlicher Intelligenz. Dazu zählen beispielsweise Suchmaschinen, die bei gewissen Stichworten Geschlechterstereotype reproduzieren, oder auch Gesichtserkennungssoftware, die Schwarze Personen nicht identifizieren kann. Programmierer*innen, die noch immer mehrheitlich männlich und weiß sind, schreiben noch allzu häufig sexistische oder rassistische Vorurteile in Algorithmen fest, die in Zukunft gesellschaftliche Entscheidungen treffen. Mit dem 2018 gegründeten Verein netzforma* wollen Mosene und Schmidt diesen Entwicklungen eine feministische Netzpolitik entgegensetzen.
netzforma* e.V. - Verein für feministische Netzpolitik, gegründet im Januar 2018 und aus der AG Feministische Netzpolitik hervorgegangen, arbeitet zu Themen rund um Digitalisierung wie Künstliche Intelligenz, Überwachung, Datenschutz und digitale Gewalt und bringt intersektionale feministische Perspektiven auf netzpolitische Themen. Die AG entstand 2014 bei zwei netzpolitischen Veranstaltungen des Gunda-Werner-Instituts (GWI) in der Heinrich-Böll-Stiftung. Im Verein arbeiten inzwischen Aktivist*innen aus verschiedensten Kreisen aktiv an einer feministischen Durchdringung von Netzpolitik.