Seit dem 17. Mai 1990 gilt Homosexualität offiziell nicht mehr als psychische Krankheit. Deshalb wird seit 2004 an diesem Datum der Tag gegen Homo-, Bi-, Inter-, und Trans*feindlichkeit (IDAHOBIT*) gefeiert. Aus diesem Anlass haben wir im neuen Fokus Medien zu den Lebensrealitäten und Sichtbarkeiten von trans* Personen zusammengestellt. Sie finden Medien zu Identitäten, dem Selbstbestimmungsgesetz, Sichtbarkeit in Medien und Popkultur, zu Nonbinaritäten und mehr.

Seit dem 17. Mai 1990 gilt Homosexualität offiziell nicht mehr als psychische Krankheit. Denn an dem Tag strich die Weltgesundheitsorganisation Homosexualität aus dem Diagnoseschlüssel ICD-10 und entpathologisierte somit die gelebte Realität einer Vielzahl von Menschen weltweit. Seit 2004 wird deshalb am 17. Mai der Tag gegen Homo-, Bi-, Inter-, und Trans*feindlichkeit (IDAHOBIT*) zelebriert. An dem Tag soll an die Rechte und Kämpfe queerer Menschen erinnert und ihre Lebensrealitäten sichtbarer gemacht werden. Und das ist auch dringend nötig. Denn queere Menschen werden immer noch weltweit diskriminiert und für ihr Sein angefeindet. In 64 Ländern gilt Homosexualität noch als Straftat, in 12 davon kann sie mit der Todesstrafe bestraft werden. In 14 Ländern werden speziell trans* Personen kriminalisiert. Mit dem Rechtsruck, der weltweit gerade die politische Lage in vielen Ländern stark beeinflusst, wird die Situation für queere Menschen noch schlimmer. Laut dem Berlin Monitoring Bericht, der als einziger Bericht in Deutschland queerfeindliche Straftaten in einem Bundesland verzeichnet, steigen queerfeindliche Straftaten in den letzten Jahren sehr stark an. Und das sind nur die Verbrechen, die gemeldet wurden, die Dunkelziffer dürfte weitaus höher ausfallen.
Gerade trans* Personen werden von rechten Politiker*innen zum Feindbild erklärt, was zu einem noch stärkeren Anstieg an Hass führt. Transidente Menschen finden sich inmitten des sog. “Kulturkampfes" wieder, mit dem Politiker*innen vom rechten Spektrum Diversität in allen Formen zur Ursache aller Probleme machen. Ein Erfolg war jedoch zu verzeichnen mit dem neuen Selbstbestimmungsgesetz, das das veraltete und diskriminierende “Transsexuellengesetz" ersetzt. Nun ist es immerhin möglich, Name und Geschlechtseintrag ohne Fremdgutachten und Pathologisierung zu ändern. Doch das erst gegen Ende vergangenen Jahres in Kraft getretene Gesetz soll laut Koalitionsvertrag zwischen Union und SPD bis 31. Juli 2026 evaluiert werden. Im Wahlkampf kündigte die Union an, bei einem Sieg das Gesetz ändern zu wollen. Welche weiteren Schritte gegen queere und besonders trans*, inter und nichtbinäre Menschen die neue Parteienlandschaft mit sich bringen wird, zeigt sich in den nächsten Wochen und Monaten.
Umso wichtiger ist es, den Blick auch auf die positiven Seiten queerer Identität zu werfen und der rechten Politik etwas entgegen zu setzen. Der diesjährige IDAHOBIT* steht deshalb unter dem Motto “The power of community" oder “Die Macht von Gemeinschaft". Denn in Zeiten der ansteigenden Queerfeindlichkeit ist es essentiell, Gemeinschaft und Fürsorge innerhalb der Community zu fördern und neben der realen Gefahr, die von rechtem Gedankengut ausgeht, auch die Chancen und schönen Seiten queerer Gemeinschaft sichtbar zu machen. Mit dem aktuellen Fokus wollen wir speziell den Zerrbildern von Transidentität in vielen Medienberichten, der Politik und innerhalb der Gesellschaft etwas entgegensetzen. Wir blicken deshalb auf die Lebensrealitäten und Sichtbarkeiten von trans* Personen in Deutschland und darüber hinaus. Im Fokus finden Sie Medien zur Vielschichtigkeit von Transidentität, Körperpolitiken, dem Selbstbestimmungsgesetz, Medien, Popkultur und Nonbinaritäten. Ergänzend widmet sich der derzeitige Fokus (Verlinkung fehlt noch) in unserer Antifeminismus begegnen-Mediathek dem Thema Transfeindlichkeit im Zusammenhang mit Antifeminismus. Schauen Sie gerne auch dort vorbei.